Feuerwehrleute bekämpfen einen Waldbrand am Hang | © GH

Feuerlöschschläuche zur Waldbrandbekämpfung & Ausrüstungstipps

Das Ziel der Feuerwehren ist Retten, Löschen, Bergen und Schützen. Selbstredend trifft das auch zu, wenn es zum Einsatz bei Wald- oder Vegetationsbrand kommt. Es gilt insbesondere Menschen und Tiere zu schützen als auch Strukturen wie Gebäude und vollbrandgefährdete Vegetation. Waldbrand-Experte Florian Jerge (@fire Internationaler Katastrophenschutz e.V) gibt Tipps.

Gut vorbereitet in die Waldbrand-Saison! 
Was sind die Anforderungen an die Löschstrategie?

Die Anforderungen an die Löschstrategie beim Waldbrand sind insbesondere die Wasserversorgung. Mancherorts gibt es bereits in waldbrandgefährdeten Gebieten Wasserentnahmestellen. Oder es werden Container befüllt und als mobile Löschteiche genutzt. Schnellaufbaubare Faltbehälter sind ebenfalls praxistauglich zur Pufferung von Löschwasser.

 

Bei den meisten Waldbränden handelt es sich um Bodenfeuer. Löschmannschaften, die Feuer manuell bekämpfen, orientieren sich bei der Wahl der Arbeitsgeräte an der Flammenlänge. Sie gibt an, wie weit die Flammenspitze vom Boden entfernt ist. Die Ausrüstung hängt natürlich von den örtlichen Gegebenheiten, sprich Topographie und Bewuchs, ab und welche Herausforderung angegangen wird.

 

Bodenfeuer werden hauptsächlich mit Wasserstrahlrohren mit Sprühstrahl oder Düsenschlauch bekämpft. Wichtig ist die gute Manövrierfähigkeit im Gelände. Und die Schläuche sollten möglichst lange der Hitze und Feuer Widerstand bieten können. Ist der Außensaum des Feuers gelöscht, kann das Ablöschen der Brandfläche mithilfe des Löschfahrzeugs begonnen werden.

Einsatzkräfte bekämpfen Waldbrand mit D-Schlauch | © @fire

Fachempfehlung
von @fire Internationaler Katastrophenschutz e.V. 

@fire, der internationale Verein für Katastrophenschutz Deutschland e.V., hat eine Fachempfehlung für Geräte und Ausrüstung auf Basis der Zusatzbeladung Waldbrand nach DIN 14800-18 herausgegeben. Vorgesehen sind:

 

  • 5 D-Schläuche
  • 2 C/D-Übergangsstück
  • 2 Hohlstrahlrohre D (100 l/min)
  • 1 Verteiler C/DCD
  • 1 Wiedehopfhacke
  • 2 Feuerpatschen
  • 2 Löschrucksäcke 20l
  • 10 FFP2-Filter
  • 3 Schutzbrillen

 

Florian Jerge, Teamleiter bei @fire erklärt:

„Gerade bei Nachlöscharbeiten werden die eingesetzten D-Schläuche stark mechanisch als auch thermisch belastet. Gollmer & Hummel bietet selbstbefeuchtende als auch flammbeständig gummierte Waldbrandschläuche an. Diese können wir aus unserer Erfahrung heraus uneingeschränkt empfehlen, da beispielsweise der Wechsel einer defekten Schlauchleitung im Gebirge sehr aufwändig sein kann.“

Oranger GH TITAN FLAME mit schwarzem Hintergrund | © GH

GH TITAN FLAME - der erste selbstbefeuchtende Waldbrandschlauch von Gollmer & Hummel: 

- keine Fontänen-Bildung selbst bei >60 bar
- sehr kleiner Biegeradius, dadurch weniger Knickstellen = längere Lebensdauer
 - enorm hohe Abriebbeständigkeit durch spezielles G&H 4Z-System
- über 100 bar Platzdruck für große Leistungsreserven

Neben bestimmten D-Schläuchen und entsprechenden Hohlstrahlrohren sowie den genannten Faltbehältern empfiehlt @fire folgende Ausrüstung:

 

  • Tragkraftspritze – nützlich bei unwegsamem Gelände wie in Moore oder im Gebirge – auf ausreichend Förderdruck achten!
  • Löschrucksack – schneller Erstangriff bei entlegenen Einsatzstellen, Ablöschen von Glutnestern in der Nachlöschphase; Fassungsvermögen: 20 l – auf komfortable Tragegurte achten!
  • Pulaski Axt – Kombination aus Hacke und Axt, deren Splitterkante und Schneidkante wie eine Axt geschärft sind. Verwendungszweck ist das Aufhacken des Bodens und Freilegen von Glutnestern, Abschlagen von Wurzeln oder Ästen und das Entfernen von Kohle an Baumstämmen
  • Gorgui – Multifunktionswerkzeug zum Hacken auf steinigem bzw. nicht steinigen Boden, Abziehen und Abschlagen (3 in 1)
  • Bayrische Hacke - Aufhacken und Umgraben des Bodens zum Freilegen von Glutnestern
  • Schaufelspaten - zum Aufgraben des Bodens, Abschlagen von Ästen und Sandwurf
  • Motorsprühgerät – Laubgebläse mit wenig Wassernebel zum Abschlagen der Flamme in Verbindung mit Aufwirbeln von Staub
Mehr lernen (Download Fachempfehlung)
Roter GH PROGRESS FLAME mit schwarzem Hintergrund | © GH

GH PROGRESS FLAME - Spezialschlauch mit flambeständiger Gummimischung

 - flammbeständige Gummimischung
- speziell entwickelt für Wald- und Flächenbrandbekämpfung
- sehr leicht und flexibel (auch bei großer Kälte)

Warum lassen sich die Standards der FwDVs nicht auf Waldbrände übertragen? 
Antworten zur Flächenbrandbekämpfung vom Experten

Herr Jerge, was sind die häufigsten Fragen an Sie als @fire Experte zum Thema Waldbrand und Vegetationsbrandbekämpfung?

 

„Viele Fragen drehen sich rund um die Ausrüstung und warum diese anders sein muss, als bei einem Gebäudebrand: Ein Gebäudebrand bezieht sich auf das brennende Gebäude - gegebenenfalls noch auf die nebenstehenden Gebäude. Die Standards aus der FwDVs lassen sich nicht einfach bei Flächen-/Waldbränden anwenden:

 

Ein Vegetationsbrand ist geprägt von den Faktoren Topographie, Wetter, Brennstoff. Diese Faktoren sind ausschlaggebend für die Brandausbreitung. Je ungünstiger diese Faktoren ausfallen, also zum Beispiel sehr trockener Bewuchs, unzugängliches Terrain und drehender Wind, umso schneller breitet sich das Feuer aus. Ich empfehle D-Schlauchmaterial, denn mit Feuerwehrschläuchen mit geringem Durchmesser ist man im Gelände wendig und es kann wassersparend gelöscht werden. 

 

Zudem schont das geringe Gewicht die Einsatzkraft. Als persönliche Schutzausrüstung ist leichte Schutzkleidung, Feuerschutzhaube, FFP2 oder FFP3 Maske und Schutzbrille empfehlenswert.

 

Neben diesen Themen ist in Schulungen das Befahren des verbrannten Bereichs immer Thema. Hier ist die klare Empfehlung, dass der Boden entsprechend abgekühlt sein muss, und die Temperatur entsprechend überprüft wird, bevor Fahrzeuge passieren können.“

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