Gewusst wie - 8 praktische Tipps für langlebige Feuerwehrschläuche
Ein Schlauchpaket gehört unbedingt zum Rüstzeug im Feuerwehrfahrzeug. Wenn es im Schlauchtragekorb seinen Platz findet, sollte dieser bevorzugt stehend eingebaut sein: Bei der stehenden Platzierung scheuert die Schlauchkante bei der Fahrt weniger am Korb - es entstehen deutlich weniger Abriebstellen als im liegenden Transport.
Zusätzlich sollten die Oberflächen des Schlauchtragekorbes, die im Kontakt mit dem Schlauch stehen, regelmäßig auf scharfe Kanten und Grate kontrolliert werden. Diese Beschädigungen entstehen durch die montierten Schlauchkupplungen.
Wer diesem Thema aus dem Weg gehen möchte, verwendet das GH Schlauchpaket-Tragesystem!
Das Packen des Schlauchpakets auf rauen Untergründen führt zu hohem Verschleiß im Bereich der Schlauchkante und ist unbedingt zu vermeiden. Packen Sie darum Schlauchpakete ausschließlich mit dafür vorgesehenen Wickelhilfen (Schlauchwickelbrett) oder auf glatten Untergründen. Wir empfehlen hierfür eine schwere Kunststoffplane oder den glatten Boden im Feuerwehrhaus.
Natürlich muss eine Schlauchrolle festgezogen werden, um Platz zu sparen. Allerdings darf dieser Handgriff nie
mit aufgestütztem Knie oder ähnlich hoher Gewichtsbelastung erfolgen:
An den Einsatzstellen ist der Untergrund oft rauh (Asphalt, Pflaster etc.). Unter der Druckbelastung kommt es zu schädlichem Verschleiß an den Schlauchkanten.
Wie geht es richtig? Sind keine glatten Untergründe vorhanden, sollte die Schlauchrolle nur mit leichtem Zug von Hand festgezogen werden.
Feuerwehrschläuche sollten immer knickfrei verlegt werden. Von Einsatzbeginn an gelingt das leider nicht imer. Aber warum sind Knicke für den Schlauch ein großes Problem?
Knickstellen erhöhen den Druckverlust und verringern die Durchflussmenge! Sie gehören darüber hinaus zu den Hauptursachen für Schlauchdefekte: durch die Auswölbung des Schlauches an der abgeknickten Stelle findet dort ein sehr starker Punktabrieb statt. Bewegt sich der Schlauch zusätzlich (Nachziehen, Sprühstöße) kann dies selbst bei neuen und hochwertigen Gewebeschläuchen zu unmittelbarem Ausfall führen.
Beschädigungen am Kupplungsstutzen bzw. im Einbindebereich gehören bei Schläuchen zu den Hauptgründen für Defekte. Speziell B-Schläuche sind durch den längeren Stutzen und das höhere Gewicht der B-Druckkupplung besonders gefährdet. Was schafft Abhilfe?
Bei einer Neubeschaffung sollten alle Schläuche (auch Leistungsstufe 1) mit montierter Schutzmanschette spezifiziert werden. Der geringe Mehrpreis bringt ein Plus an Sicherheit für die vorgehenden Einsatzkräfte und reduziert ärgerliche, teure Reparaturen am Schlaucheinband deutlich.
Achten Sie bei Neuanschaffungen und Reparaturen von Feuerlöschschläuchen auf die Verwendung von Edelstahldraht am Schlaucheinband. Dieser ist seit Ende 2014 nach DIN vorgeschrieben.
Achten sie bei der Verlegung von Feuerlöschschläuchen auf Scherben, Nägel und sonstige scharfkantige Gegenstände. Warum ist diese Sorgfalt wichtig? Bauartbedingt sind selbst hochwertige
Schläuche aus einem Textilgewebe hergestellt und daher nur begrenzt widerstandsfähig gegen Schnitte, Stiche und Schürfungen.
Herabfallende Ziegel und zerborstene Fensterscheiben bergen ähnliche Gefahren. Sofern einsatztaktisch möglich, sollten Feuerlöschschläuche bei Bränden so wenig wie möglich im Trümmerschatten von Gebäuden verlegt werden. Eine Verlegung der Schlauchleitungen durch Glut und Feuer ist zu vermeiden.
Teilentleerte Schläuche sind aufgrund des hohen Gewichts und der erhöhten Knickanfälligkeit mangels Druck besonders empfindlich. Darum: Schläuche vor der Rücknahme oder dem Ziehen immer erst komplett entleeren!
Generell sollte ein Ziehen - auch von leeren Schläuchen - vermieden werden. Ist eine Wicklung an Ort und Stelle nicht möglich, sollten die Schläuche in Buchten abtransportiert werden.
Nicht nur Hohlstrahlrohre benötigen einen Mindestdruck für eine einwandfreie Funktion. Auch Feuerlöschschläuche sollten mit mindestens 8 bar Pumpenausgangsdruck betrieben werden. Warum ist das so? Zu geringer Druck begünstigt Knickstellen, was zu frühzeitigem Verschleiß, Druckverlusten und verringerter Durchflussmenge führt.
Schlauchpflegetipps zum downloaden